Linux am Desktop

… ist so mannigfaltig wie Menschen an sich. Diese Vielfalt macht es andererseits anfangs auch etwas schwierig, das für sich richtige System zu finden.

Der unumstrittene Vorteil ist allerdings: In 99% der Fälle kann man diese Vielfalt ohne Lizenzkosten oder ähnliches einfach ausprobieren. Gerade das Ausprobieren gestaltet sich unter Linux sehr einfach. In vielen Fällen können Sie ein funktionierendes System einfach von einem USB-Stick starten.

Kleine „allgemein gültige“ Anleitung:

  1. Dazu laden Sie das zur Verfügung gestellte ISO-Image (Abbild einer CD/DVD) auf Ihren Computer.
  2. Anschließend „brennen“ Sie dieses Image mit dem Programm „Etcher“ auf einen USB-Stick.
  3. Nach einem Neustart Ihres Computers starten Sie vom erstellten USB-Stick und können das geladene System direkt ausprobieren ohne dabei Ihre aktuellen Daten zu gefährden.

Gefällt Ihnen was Sie sehen und haben auf Ihrem Computer noch genügend Platz auf der Festplatte, können Sie meist direkt vom USB-Stick auf Ihren Computer installieren.

Achtung: Vor Änderungen an Ihrem Computer sollten Sie jedenfalls prüfen, ob Ihre letzte Datensicherung aktuell ist.

Genug der Vorworte – wodurch unterscheiden sich die „verschiedenen“ Linuxvarianten voneinander? Der sichtbarste Unterschied ist die Fensterverwaltung:

KDE – Das KDesktop-Environment

Bildquelle: https://kde.org/de/

Einer der umfangreichsten Desktops. Funktioniert definitiv anders als Windows & MAC, ist aber meiner Meinung nach einfacher, stabiler und sicherer.
Es gibt aktuell >60 verschiedene Distributionen (Zusammenstellung von Linuxprogrammen), wobei jede ihre Präferenz hat.

Meine liegt aktuell bei Fedora, gefolgt von Kubuntu und MX-Linux. Eine vollständige Liste ist hier zu finden.

Es werden auch 2 Distributionen gelistet die aktiv darauf abzielen, besonders einfach zu sein (Linuxfx; Diamond Linux-TT). Die Entwickler haben ein vertrautes „Look and Feel“ für Windowsumsteiger geschaffen.

Wenn Sie sich auf die „ungewohnte“ Fensterwelt einlassen, werden Sie viele erhellende Momente erleben – versprochen 🙂

Meine zweite Präferenz geht in Richtung Cinnamon. Diese Desktopumgebung entstammt dem Gnome-Desktop, jedoch gingen die Entwickler nicht den minimalisierenden Weg, den Gnome3 beschritten hat. Aktuell wird Cinnamon von den Linux Mint Entwicklern vorangetrieben und erhält jedenfalls von mir einen „Daumen hoch“ für produktives und schnelles arbeiten – selbst auf älterer Hardware.

Cinnamon ist simple und bietet dennoch genug Möglichkeiten Ihrem Desktop Ihre persönliche Note zu geben.

Bildquelle : https://www.cinnamon-look.org/p/2084468
Bildquelle: Screenshot meiner MX-Linux-Installation

Zu guter Letzt – alle guten Dinge sind 3 – darf ich LXQt als weiteren Favoriten deklarieren. Das beste aus Gnome & KDE vereint in einem Desktop. Ursprünglich für GTK (=Gnome) entwickelt (hieß damals LXDE) war und ist es ein ressourcenschonender Desktop. Die weitere Entwicklung geht nun in Richtung Qt (=KDE) und daraus entstand eben LXQt.

Gute Desktopverwaltung die sich auf das Wesentliche beschränkt, aber doch einige Möglichkeiten bietet.

Noch nicht genug? Auf Distrowatch können Sie aus einer laaaangen Liste nach ihren bevorzugten Kriterien eine Distribution auswählen.

Dabei stehen Architekturen (x86; ARM; …) wie auch Desktop-Interfaces zur Verfügung. Interessant dabei finde ich den Filter „Distribution category„. Dieser versucht die einzelnen Distributionen in Kategorien wie „Beginner“, „Privacy“ oder auch „Specialist“ einzuordnen.

Dazu soll grundsätzlich ergänzt werden: In den größeren Distributionen ist jedenfalls für 98% aller Anwendungsfälle das richtige Linuxprogramm vorhanden. Diese brauchen Ihre Funktionalität im täglichen Umgang nicht mit den Mitbewerbern unter anderen Betriebssystemen zu scheuen.